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Van Canto: Break The Silence (Review)
Artist: | Van Canto |
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Album: | Break The Silence |
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Medium: | CD | |
Stil: | A Capella Metal |
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Label: | Napalm Records | |
Spieldauer: | 42:58 | |
Erschienen: | 23.09.2011 | |
Website: | [Link] |
Noch während ich diese Kritik schreibe, habe ich schon die Diskussionen in den Kommentaren vor Augen: „Das ist doch kein Metal“ gegen „Wohl ist das Metal, sei doch mal aufgeschlossener!“. Noch schlimmer wird es vermutlich, wenn es um Cover-Versionen geht („DAS darf man doch gar nicht covern“ gegen „Die Version ist viel besser als das Original“). Gegebenenfalls wird dann noch fehlende Objektivität oder musikalische Ahnungslosigkeit vorgeworfen, mit viel Glück gibt es sogar den einen oder anderen Kommentar, der objektiv die eigene Meinung kund tut. Eins sei dieser Rezension vorausgeschickt: Auch bei uns in der Redaktion gibt es unterschiedliche Meinungen, was Bands und deren Musik angeht (dazu der Hinweis auf die Massen-Reviews unter den Kolumnen), trotz möglichst großer Objektivität.
Aber nun zum Wesentlichen: VAN CANTO schicken sich an, mit ihrem vierten Album ihre Stellung in der deutschen Metal-Landschaft zu festigen. Vier Alben in fünf Jahren ist eine umso beachtlichere Zahl, wenn man die zahlreichen Touren (unter anderem als Support für BLIND GUARDIAN und eigenen Headliner-Touren) bedenkt. Stichwort BLIND GUARDIAN: Produziert wurde das Album im Studio der Krefelder und deren Gitarrist Marcus Siepen betätigt sich bei „Spelled By Waters“ an der Akustik-Gitarre. In diesem treten die ansonsten recht prägnanten Sänger etwas zurück und umrahmen so eine gelungene Ballade. Auf „Break The Silence“ legen VAN CANTO ihren Fokus wieder auf Eigenkompositionen (sieben an der Zahl). Zwei der Coversongs sind das interessant umgesetzte „Bed Of Nails“ [ALICE COOPER] sowie „Primo Victoria“ der schwedischen Aufsteiger SABATON, deren Sänger Joakim Broden höchst selbst den Großteil der Lead Vocals beisteuert. „Bed Of Nails“ ist besonders deswegen interessant, weil es sich stilistisch doch vom ansonsten Power-Metal-geprägten Sound abhebt. Den Album-Abschluss setzt „Master Of The Wind“, der unter den Hörern vermutlich das größte Potential zu Diskussionen bietet. Coverten doch schon DIE APOKALYPTISCHEN REITER diesen MANOWAR-Klassiker und bestreitet Sängerin Inga hier den Leadgesang. Ich persönlich fand alle Cover gelungen, allerdings gibt es für mich kaum Coverversionen, die das jeweilige Original übertreffen und das ist auch hier der Fall.
Zu den Eigenkompositionen: Was beim ersten Hördurchgang auffällt, ist die erhöhte Vielseitigkeit in den „Gitarren-Gesängen“ (deutlich weniger „Rakka-takka“ als bei den Vorgängern) sowie im Sound generell. Die Lieder untereinander sind wunderbar zu unterscheiden, aber immer als VAN CANTO zu erkennen. Neu ist auch der erste veröffentlichte Song auf Deutsch, der ebenfalls aus dem Power-Metal-Sound herausfällt. Stilistisch bleibt der Text den anderen Eigenkompositionen treu. Außerdem fällt auf, dass Frontfrau Inga eine etwas größere Rolle als auf den Vorgängern zuteil wird, jedenfalls ist das der gewonnene Eindruck. Auf der Limited Edition finden sich noch weiteres Cover („Bad To The Bone“ von RUNNING WILD), ein Stück mit orchestraler Unterstützung und den ersten Song des Crossmedia-Projekts „PEER RETURNS“. Alle drei liegen zur Review nicht vor und können daher auch nicht gewertet werden. Mein persönlicher Favorit des Albums ist „Black Winds Of Hate“, der das Spektrum von fünf Sängern ausnutzt und richtig viel Emotion vermitteln kann. Weniger gefallen haben mir dagegen „The Seller Of Souls“ und „Dangers In My Head“.
FAZIT: VAN CANTO tun nichts, was sie nicht auf ihren anderen Alben auch schon getan hätten. Allerdings offener und vielseitiger. Interessant anzuhören ist auch „Break The Silence“ durch und durch. Wer noch nichts von der Band gehört hat, sollte durchaus mal ein Ohr riskieren. Fans dürfen bedenkenlos zugreifen und wer mit dem gebotenen A Capella Metal vorher nichts anfangen konnte, wird auch nach dieser Scheibe nicht anders denken.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- If I Die in Battle
- The Seller of Souls
- Primo Victoria" (Sabaton Cover, feat. Joakim Brodén)
- Dangers in My Head
- Black Wings of Hate
- Bed of Nails (Alice Cooper Cover)
- Spelled in Waters (feat. Marcus Siepen from Blind Guardian)
- Neuer Wind
- The Higher Flight
- Master of the Wind (Manowar Cover)
- Gesang - Dennis Schunke, Inga Scharf, Stefan Schmidt, Ross Thompson, Ingo Sterzinger
- Schlagzeug - Bastian Emig
- A Storm To Come (2006) - 11/15 Punkten
- Tribe Of Force (2010) - 10/15 Punkten
- Break The Silence (2011) - 12/15 Punkten
- Voices Of Fire (2016) - 6/15 Punkten